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Sie haben nach Camdere, Deniz gesucht

Der gebürtige Neusser Deniz Camdere wurde 1978 als drittes Kind eines türkischen Ehepaares geboren. Seine Eltern waren eine der ersten Generationen Gastarbeiter in Deutschland. Bereits nach wenigen Jahren war die Ehe gescheitert und Deniz C. wurde mit seinem Bruder Oguz C. in die Türkei zu ihrer Oma abgeschoben. Nachdem sich die Wege der Eltern 1988 trennten und der Vater in die Türkei zurückkehrte, holte die Mutter ihre Kinder Deniz C. und Oguz C. ein Jahr später zurück nach Deutschland. Doch was dort auf Deniz C. wartete, konnte er damals mit 10 Jahren nicht wissen. Sein älterer Bruder Barbaros C. nahm schon in jungen Jahren Drogen - erst leichte, dann härtere - und diese regelmäßig auch zu Hause. Deniz C. schmiss die Schule ab der 7. Klasse und wurde ein Teil von der Gang. Seine Bemühungen gegen die Drogen zu kämpfen, scheiterten in dem Moment, als er sie auch ausprobierte. Zu der Zeit, als die C. Brüder aus Neuss dem Heroin, der neuen Droge der 90er, zum Opfer fielen, rutschten hunderttausende Jugendliche in die Abhängigkeit. Viele Betroffene sind mittlerweile über 50 Jahre alt. Neben dem Drogenkonsum geht es den meisten auch gesundheitlich schlecht; sie wurden straffällig, sitzen ein oder leben unter prekären Verhältnissen. Dadurch, dass sich viele Heroinsüchtige die Droge spritzen, kommt es unter ihnen häufiger zu Infektionen mit dem Aids-Erreger HIV, Hepatitis C und zu chronischen Leiden. Verschmutztes und geteiltes Spritzbesteck ist ein Grund dafür. Demzufolge sind viele seiner Freunde von damals gestorben. Deniz C. war nur einer von hunderttausenden Drogenabhängigen, die in den 90ern in Deutschland der Droge Heroin zu Opfer fielen. Das machte ihn und viele andere zu "Schattenkindern der ersten Generation" der Gesellschaft und damit verbunden war das Leid, dass einen das ganze Leben wie ein Schatten verfolgte.