Nicht von dem "unpoetischen" Titel abschrecken lassen, warnt Rezensentin Judith von Sternburg. Denn sobald man weiß, dass diese Politsatire in Baden-Württemberg spielt, entfalte sie ihren ganzen Witz: Nach einem Unfall verliert Ministerpräsident Claus Urspring sein Gedächtnis, kennt nicht einmal mehr den Namen seiner Partei, soll diese aber im Wahlkampf vertreten. Kein Problem für die Parteigenossen: Er soll einfach nur die Lippen bewegen, seine Reden werden aus Versatzstücken zusammengeschnitten und eingespielt. Und da sein Hinken in der Öffentlichkeit nicht bemerkt werden darf, soll er einfach das Rad benutzen. Bei solchen Szenen hat sich die Kritikerin bestens amüsiert und ist zugleich erleichtert, dass auch die Liebesgeschichte, die den neuen, "wahren" Urspring hervorholt, den Roman nicht vorausschaubar und platt erscheinen lässt. Denn dadurch, dass Zelter die Geschichte aus der Perspektive seines Protagonisten erzähle, stehe vielmehr dessen "existentielle Hilflosigkeit" im Vordergrund und erspare flache Reflexionen über das "böse" Politikgeschäft. Diesem Roman, der den Wahlkampf als "Desaster der Demokratie" zeige, wünscht die Rezensentin viele Leser -gerade auch unter Politikern.