Für statistische Zwecke und um bestmögliche Funktionalität zu bieten, speichert diese Website Cookies auf Ihrem Gerät. Das Speichern von Cookies kann in den Browser-Einstellungen deaktiviert werden. Wenn Sie die Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.

Cookie akzeptieren
Vodsedálek, Ivo. Am Esstisch - Totaler Realismus und Peinliche Poesie II.. Ketos, 2023.

Ivo Vodsedálek

Am Esstisch

Totaler Realismus und Peinliche Poesie II.
  • Ketos
  • 2023
  • Gebunden
  • 189 Seiten
  • ISBN 9783903124264
Übersetzung: Ondrej Cikán
Ausgewählt, aus dem Tschechischen und Nachwort von Ondřej Cikán. Der Band "Am Esstisch" bietet einen Querschnitt durch das dichterische Werk von Ivo Vodseďálek zwischen den 1940er und den 1980er Jahren und konzentriert sich dabei auf die Stile des Totalen Realismus und der Peinlichen Poesie. Das Nachwort beschreibt den literarischen und historischen Kontext. Ivo Vodseďálek (1931-2017) hat in den 1950er Jahren gemeinsam mit Egon Bondy und Jana Krejcarová eine der ersten Samizdat-Editionen herausgegeben, die Edition Půlnoc (Mitternacht). Die meisten Bände erschienen in nur vier Stück. In dieser stalinistischen Zeit entwickelten Vodseďálek und Egon Bondy poetische Stile, die in Opposition zum damals einzig erlaubten Sozialistischen Realismus standen: den Totalen
Mehr Weniger
Realismus und die Peinliche Poesie. Vodseďáleks Gedichte, die erst nach der Wende 1989 in Buchform veröffentlicht werden konnten, sind sehr lustig, wenn auch oft mit einem bitteren Beigeschmack. Sie sind heute besonders aktuell, und zwar nicht nur aufgrund des ungebrochenen russischen Imperialismus, der 1950 mit einer ähnlichen Rhetorik gearbeitet hat wie heute, sondern auch deshalb, weil sich in Vodseďáleks Gedichten auf eigenartige Weise die zeitgenössische westliche Gesellschaft spiegelt: Einerseits war der Sozialistische Realismus, den Vodseďálek aufs Korn nimmt, zutiefst "gesellschafts-politisch engagiert" und erfüllte also vieles von dem, was heute von ernstzunehmender Kunst verlangt wird. Andererseits hat Vodseďálek seine ironisch-idyllischen, peinlichen, total realistischen Gedichte ab den 1970er Jahren zunehmend in Westdeutschland (oder Österreich) verortet und mit einem Feindbild gespielt, das von den kommunistischen Machthabern gepflegt wurde. Die Übersetzung wurde durch ein Stipendium des BMKÖS gefördert, die Gesamtherstellung durch das Kulturministerium der Tschechischen Republik.

Auf Lager