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Bondy, Egon. In Straßenbahnen - Reste eines Epos und andere Gedichte - Totaler Realismus und peinliche Poesie I. Ketos, 2023.

Egon Bondy

In Straßenbahnen

Reste eines Epos und andere Gedichte - Totaler Realismus und peinliche Poesie I
  • Ketos
  • 2023
  • Gebunden
  • 253 Seiten
  • ISBN 9783903124257
Herausgeber: Ondrej Cikán
Übersetzung: Ondrej Cikán
Ausgewählt, aus dem Tschechischen und Nachwort von Ondřej Cikán. Der Band "In Straßenbahnen" enthält eine Auswahl von Egon Bondys Gedichten aus den 1950er Jahren und konzentriert sich auf die Stile des Totalen Realismus und der Peinlichen Poesie. Das Nachwort beschreibt den literarischen und historischen Kontext und bietet Analysen einzelner Gedichte. Egon Bondy (1930-2007), mit bürgerlichem Namen Zbyněk Fišer, war eine schillernde Persönlichkeit der tschechoslowakischen Untergrund-Kulturszene. In den 1950er Jahren gab er gemeinsam mit Ivo Vodseďálek und Jana Krejcarová die Samizdat-Edition Půlnoc (Mitternacht) heraus. Ab den 1970er Jahren schrieb er Texte für die Underground-Musikgruppe "The Plastic People of the Universe" und wurde in den entsprechenden Kreisen zur poetischen Autorität, z.B. für J.H. Krchovský.
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Das jüdische Pseudonym nahm Egon Bondy 1949 an, als er sich im Sammelband "Židovská jména" ("Jüdische Namen"), herausgegeben gemeinsam mit Jana Krejcarová, gegen den wiedererstarkenden Antisemitismus wandte. Während Bondy im Untergrund großartige Gedichte verfasste, arbeitete er - um dem Gefängnis zu entgehen - immer wieder als Denunziant mit der Staatssicherheit zusammen. Gleich nach der Erlangung des Philosophie-Doktorats ließ er sich - wie einige andere Untergrundkünstler - für geisteskrank erklären und verbrachte viel Zeit in Irrenhäusern. Die "faschistische" Sowjetunion kritisierte er von einem kommunistischen Standpunkt aus, und dennoch wird er in Tschechien als Dichter besonders von den antikommunistischen, ehemaligen Dissidenten geschätzt: Einerseits war er etwas wie Jekyll und Hyde - Denunziant und oppositioneller Dichter - andererseits blieb er in seinen Gedichten, die erst nach der Wende 1989 veröffentlicht werden konnten, frei und nahm sich kein Blatt vor den Mund.

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