Der klassische "Ehe- und Gesellschaftsroman", weiß Rezensentin Ursula März, erzählt vom Bürgertum, das sich stoisch selbst dekonstruiert. In dieser Hinsicht ist auch Thomas Melles Roman "klassisch" zu nennen, meint sie. Eine bildungs- bzw. bilderbuch-bürgerliche Ehe schwelt vor sich hin, bevor sie schließlich, der Erotik sei Dank, explodiert. Allerdings, dies deutet März schon mit ihrer Wortwahl an (von Schwelbrand etwa und Brandbeschleuniger ist die Rede) vollzieht sich diese Dekonstruktion hier ungewohnt rasant. Knackige Dialoge, schnelle Szenenwechsel und Sätze wie Peitschenhiebe, so März - das ist der Stoff, aus dem "Das leichte Leben" gemacht ist. Zwar erscheint ihr der Plot hier und da etwas "überkonstruiert", doch dieses Manko macht Melle wieder wett durch die beeindruckende Präzision, mit der er sein Bild unserer "übererregten Gesellschaft" zeichnet, lobt die Rezensentin.