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Glauner, Hans-Jürgen. "Pass mir gut auf die Kleinen auf!" - Ein oller Pomuchelskopp erinnert sich. Books on Demand, 2024.

Hans-Jürgen Glauner

"Pass mir gut auf die Kleinen auf!"

Ein oller Pomuchelskopp erinnert sich
  • Books on Demand
  • 2024
  • Taschenbuch
  • 282 Seiten
  • ISBN 9783757803520
Herausgeber: Klaus H. Sindern

Danzig 1931. In ihrem kleinen Ladengeschäft, heute würde man von einem 'Tante- Emma-Laden' sprechen, bieten Elisabeth und Emil Glauner Kolonialwaren an: Milch, Käse, Lebensmittel auch aus fernen Ländern, Sanitärartikel und Farben. Nachwuchs hat sich angekündigt, und im Juli erblickt Hans-Jürgen Glauner, der Autor dieses Buchs, im sogenannten 'Storchenhaus' das Licht der Welt in einer beginnenden sehr unruhigen Zeit. Die Kindheit verläuft harmonisch, die politischen Entwicklungen der 30er Jahre scheinen zunächst an dem Jungen vorbeizugehen. Kindergarten, Volksschule, und mit zehn Jahren 1941 Gymnasiast. Und Pimpf ab Führers Geburtstag am 20. April 1941. Zu diesem Zeitpunkt waren auch dem jungen Hans-Jürgen die politischen Veränderungen bewusster geworden, spätestens seit Hitlers

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berüchtigtem Satz in einer Rundfunkrede 1939: "Seit 05.45 Uhr wird zurückgeschossen." In seiner Erinnerung hat Hans-Jürgen Glauner den 'Führer' korrigieren müssen. Die Schüsse auf der Westerplatte waren bereits eine Stunde früher zu hören. In den kommenden Jahren bekommt der Autor drei Geschwister, und als der Krieg eine entscheidende Wende erfährt und die Truppen der Sowjetarmee vor Danzig stehen, muss die Familie fliehen. Ohne den Vater, der noch in Danzig bleibt. Er gibt dem Ältesten den Auftrag: "Hans, pass mir gut auf die Kleinen auf!" Die Mutter, der damals 14 Jahre alte Autor und die drei Brüder, zwei, vier und sechs Jahre alt, machen sich auf den lebensgefährlichen Weg: mit dem Schiff, mit der Eisenbahn, zu Fuß. Ihr Weg endet in Schleswig Holstein. Überaus eindrucksvoll und mit großer Liebe zum Detail beschreibt der Autor seine Kindheit, seine Jugend und das viel zu frühe Erwachsenwerden in einer Zeit, in der er eine große Verantwortung für drei kleine Geschwister übernehmen musste. Dem Vater konnte er über das 'erfolgreiche' Unternehmen nicht mehr persönlich berichten, er war in sowjetischer Kriegsgefangenschaft auf dem Weg nach Sibirien elendig umgekommen. So bleibt dem Sohn am Ende nur ein bescheiden klingendes Fazit: "Ich weiß nicht, ob ich immer das von mir auf dem Fluchtschiff meinem Vater gegebene Versprechen gehalten habe, aber versucht habe ich es schon." Ein wahrlich eindrucksvoller Bericht!

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