Weil sich unglückliche Kindheiten alle ähneln, könnten Heinz Strunks Erinnerung in seinem neuen Buch "Junge rettet Freund aus Teich" vielen Babyboomern bekannt vorkommen, erklärt Wolfgang Schneider. Die Erinnerungen, die Strunk - oder: Mathias Halfpape, wie er mit bürgerlichem Namen heißt - seinen Altersgenossen aufdrängt, sind bitter, berichtet der Rezensent, auch weil sich der Autor nicht neutral "im existentiellen Feindesland der unglücklichen Kindheit" bewegt. Selbst schöne Erinnerungen sind so geschildert, dass sie in Schneider eher Mitleid wecken. Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert: 1966, 1970 und 1974; sie widmen sich Mathias im Alter von sechs, zehn und vierzehn Jahren. Dieses Buch mag nicht ganz an Strunks Erfolgshörbuch "Fleisch ist mein Gemüse" heranreichen, meint der Rezensent, beeindruckt ist er aber trotzdem. Der Autor beweist sich als einfühlsamer Literat, findet Schneider.