Dramaturgisch meisterhaft aufgebaut hat Julian Barnes seinen historisch verbürgten Fall vom Sherlock Holmes-Erfinder Arthur Conan Doyle, der es unternimmt, einen Rechtsanwalt indischer Herkunft gegen falsche Anschuldigungen zu verteidigen, preist ein begeisterter Dieter Hildebrandt in seiner Rezension. In seinem Doppelporträt des erfolgreichen britischen Arztes Doyle und dem schon seit Kindheit diskriminierten George Edalji, deren Biografien in kurzen Abschnitten gegeneinander gestellt werden, beleuchten sich die unterschiedlichen Figuren gegenseitig und gewinnen so Lebendigkeit und Kontur, lobt der Rezensent. Wenn er auch dezent bemängelt, dass das Interesse am "Fall" mit seinem Willen zur Spannung - hier kommt der Krimiautor durch, als der Barnes unter dem Pseudonym David Kavanagh schreibt - mitunter das "Niveau" des Buches etwas untergräbt, beklatscht er die Virtuosität, mit der Barnes die Doppelbödigkeit der englischen Gesellschaft entlarvt und lässt sich von der ironischen Zurückhaltung, mit der der Autor beispielsweise das erotische Doppelleben Doyles aufdeckt, einnehmen. Überzeugt zeigt er sich auch von der Übersetzung ins Deutsche durch Gertraude Krueger, die er deshalb als Glück preist, weil sie hier an ihre Übersetzung von Barnes Roman "Metroland" anknüpfen kann.