Die FAZ lässt diesen Band von Wolfgang Huber besprechen, dem ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, der heute laut Selbstauskunft auf seiner Website "ausgewählte Institutionen aus Wirtschaft, Politik, Medien und Gesellschaft sowie Führungskräfte in ethischen, gesellschaftlichen und religiösen Fragen" berät. In der Besprechung widmet er sich mit besonderer Hingabe dem offenbar facettenreichen Thema "Karl Barth und die Frauen" und lobt die Umsichtigkeit der Autorin, die sich mit moralischen Urteilen zurückhalte. Schließlich nehme aber auch die intellekuelle Biografie Barths einen großen Raum in der Biografie ein, berichtet Huber und geht etwa auf Barths Verhältnis zur liberalen Theologie der Jahrhundertwende ein, das Barth dann unter Bezug auf Calvin revidiere. Mit Calvin betone Barth in der Folge den Gegensatz zwischen Gott und Mensch. Auf Barths Rolle als Gegner der Nazis und späterer Freund der Kommunisten kommt Huber nur kurz zu sprechen. Er gibt eine eindeutige Leseempfehlung für diese erste umfassende Biografie seit langem, die erstmals auch den Briefwechsel mit Charlotte von Kirschbaum, der großen Liebe Barths neben seiner ersten Liebe Rosy Münger und seiner Ehefrau Nelly Bart, auswertet.