Für statistische Zwecke und um bestmögliche Funktionalität zu bieten, speichert diese Website Cookies auf Ihrem Gerät. Das Speichern von Cookies kann in den Browser-Einstellungen deaktiviert werden. Wenn Sie die Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.

Cookie akzeptieren
Lennartz, Norbert. "My unwasht Muse" - (De-)Konstruktionen der Erotik in der englischen Literatur des 17. Jahrhunderts. De Gruyter, 2009.

Norbert Lennartz

"My unwasht Muse"

(De-)Konstruktionen der Erotik in der englischen Literatur des 17. Jahrhunderts
  • De Gruyter
  • 2009
  • Gebunden
  • 388 Seiten
  • ISBN 9783484421417

Im Rückgriff sowohl auf T.S. Eliots These von der "dissociation of sensibility" als auch auf die Kontroverse zwischen Elias und Duerr zeigt sich in der Analyse von lyrischen Texten des 17. Jahrhunderts, dass ein folgenschwerer Paradigmenwechsel das Ende des Barock und den Beginn der Moderne einleitet. In ihrer erotisierten Theologie zeigen Donne und Crashaw, dass der Körper nicht von der Ebene der Metaphysik zu trennen ist, dass vielmehr Körperflüssigkeiten zu prokreativen Himmelsleitern werden und für den Dichter in der Rolle des Ganymed eine göttliche Insemination an die Stelle der herkömmlichen Inspiration getreten ist. Im Unterschied hierzu setzt in der Versdichtung der Cavaliers zwischen 1620 und 1630 eine früh-klassizistische

Mehr Weniger
Gegenbewegung ein: beeinflusst durch die Erfindung der Bühnenfigur des Don Juan negieren Dichter wie Carew, Suckling und der zur Restaurationszeit gehörende Earl of Rochester die im Barock mit Nachdruck betonte Allianz von Erotik und Theologie, um fortan die Quantität des sexuellen Abenteuers zu zelebrieren. Ostentativ die Extreme von Lust und Ekel hervorhebend, antizipieren die Cavaliers Körper- und Erotikentwürfe, die im 19. Jahrhundert so heterogene Figuren der literarischen Moderne wie den Dandy oder den ,ubusesken' Triebmenschen hervorbringen sollten.

in Kürze