Patrick Modiano ist für Martin Meyer einer der "Großen der französischen Gegenwartsliteratur". Einer, der wenig Worte und wenig Dramatik in seine Werke einbindet, der seine Betrachtung über das Leben immer "kühler und karger" kundtut. Ein Höhepunkt dieses Ansatzes scheint für den Rezensenten denn auch das neue Werk Modianos zu sein. Darin schildert er in drei Episoden das Leben dreier Frauen, die allesamt auf der Suche nach dem Glück und der Liebe sind und kläglich scheitern, berichtet Meyer. Sie könnten Schwestern sein, so der Rezensent, verbunden in einem "bodenlosen Fatalismus", in einer "Perfidie des Schmerzes", der aus "vollkommener Banalität" entstanden ist. Manches erinnert Meyer an Camus' "Der Fremde", nur dass hier das Metaphysische, das Philosophische fehlt. Erzählt wird in "monotonen Sätzen" und "kurzen und gleichförmigen Perioden", ohne den "Glanz der Metaphern" und der "rhythmischen Vitalität", so der Rezensent. Die Geschichten seien "einfach und umweglos", meint Meyer, der angesichts des Episodischen denkt, dass sie, zwar gelungen sind, sich aber nicht als Roman zusammenfügen.