Nordhausen am Harz in der Goldenen Aue, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, in der Osternacht. Ein Mädchen wird von einem amerikanischen Bomberpiloten verbrannt. Seine Knochen graben sich tief in die verletzte Erde. Im Frühjahr 1953 wird über ihnen ein neues Haus gebaut. Dort wird nicht viel später wieder ein Mädchen leben, mit ihrer Familie. Die beiden, eines im anderen wiedergeboren, treffen sich. Im Keller. Das Mädchen, hellsichtig, mit den Toten und Lebenden verbunden, macht sich auf den Weg durch ein verwundetes Land. Wüst, öde, zerstört. Es schlägt sich durch Wälder, in denen grausame Götter hausen, befreit Kinder aus der Gewalt eines Systems, verbindet sich mit Tieren und Elementen. Ein Gebirge, zerklüftet und finster, Bergwerke und Kombinate, Polikliniken und Schulen, Kirchen und Kinderlager werden zu Schauplätzen, in denen Gesetze regieren, die fremd und mächtig sind. Bei jedem Schritt stößt das Mädchen auf die Schrecken eines blutigen Jahrhunderts. Um diesen Schrecken …