Jens Bisky habe ein "wahres Buch" über die DDR geschrieben, notiert Toralf Staud, der es als "Gegengift gegen DDR-Nostalgie" all jenen wärmstens an Herz legt, die die Wirklichkeit des SED-Regimes schon vergessen haben. Obwohl der Verlag wohl damit kalkuliere, mit Biskys Erinnerungen auf der "Zonenkinder-Welle" zu schwimmen, unterscheide den Autor sowohl sein fortgeschrittenes Alter als auch sein elitärer Status als Kaderkind von Jana Hensel & Co. Beides wirke sich positiv aus. Bisky "seziert" die DDR ohne die Wut eines Dissidenten, was die Analyse noch klarer werden lässt. Und Bisky "plappert nicht, er reflektiert". So beschreibe er etwa mit "genauem Blick", mit welch subtilen Methoden die DDR Gefolgschaft einstudierte und einforderte. "Seltsam blass" fallen für den Rezensenten dagegen die Schlusskapitel über die Wende und die Ankunft in der Bundesrepublik aus.