Groß war der Kummer der Goldt-Fans, zu denen offensichtlich auch Rezensent Manfred Papst zählt, als der Autor 1998 seine "Titanic"-Kolumne einstellte. Aber hier und da und in der "Titanic" schreibt er immer noch, so dass Goldts Kolumnen weiterhin in Buchform erscheinen werden. Diesmal sind Texte aus den Jahren 1998 bis 2000 dabei, informiert uns Papst; in bewährter Qualität, so befindet der Kritiker. Er bewundert an Goldt, was ihn in seinen Augen von anderen Kolumnisten unterscheidet: die subtile Art, das Fehlen jener "aufgesetzten Souveränität", die einem sonst die "Schmunzelprosa verdirbt". Bei den versammelten Texten lasse sich aber auch sehen, dass Goldt nicht alle Themen gleich liegen: Da wo sich Goldt auf Reisen begebe, nach China beispielsweise, und ihm der heimische Kontext zur präzisen Situierung fehle, drohten seine Texte auch schon mal zur "anekdotischen Mäkelei zu verkommen". Ansonsten: große Begeisterung und leichtes Erschrecken, wie schnell Texte Patina ansetzen können (ohne deshalb erledigt zu sein), so bei Goldts Erörterung über das Verkommen der Schriftkultur im Zeitalter des Faxes.