Olga Ravn schreibt mit "Die Angestellten" eine Science-Fiction, die sich nicht für technische Details interessiert, sondern für Beziehungen, resümiert Rezensentin Sophie Wennerscheid. Die teils menschlichen, teils humanoiden Mitglieder der Besatzung eines Raumschiffes mit unklarer Mission beginnen sich selbst, ihren Zweck, ihre Erinnerungen und Beziehungen in Frage zu stellen. Das rein auf Produktivität ausgelegte Zusammenfunktionieren auf dem Schiff wandelt bzw. verwandelt sich - in etwas, das mehr einem Zusammenleben gleicht, als denen lieb ist, die die Mission kontrollieren und steuern. Ausgelöst wird dieser Wandel durch eine Reihe oder ein Netzwerk mysteriöser, außerirdischer Objekte, die auf die Besatzung emotional einwirken, fasst die Rezensentin zusammen: "Am Ende des Romans sind die Menschen tot." Hier werden auf unaufdringliche Weise Konzepte des Neuen Materialismus literarisch umgesetzt, wie zum Beispiel die Idee der "Trans-Spezies-Solidarität". Gleichzeitig klingt eine Kapitalismuskritik an, welche den feinen Sprachrhythmus, die leise Poesie dieses Textes niemals überfrachtet mit Theorie oder politischen Sendungen, lobt die Rezensentin. Es ist ein äußerst feiner Roman über Arbeit und Beziehungen im 22. Jahrhundert, dessen "pulsierende" Sprache Wennerscheid mitgerissen hat.