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Hentig, Hans V.. Die Unbekannte Straftat. Springer Berlin Heidelberg, 1964.

Hans V. Hentig

Die Unbekannte Straftat

  • Springer Berlin Heidelberg
  • 1964
  • Taschenbuch
  • 156 Seiten
  • ISBN 9783540031635

Bei allen meinen Studien hat das Dunkelfeld mich angezogen, weil hinter ihm in langer Reihe ungeloste Fragen stehen und Klarung noch in weiter Ferne liegt. In dem ihr vorgesteckten Rahmen tut die Krimi­ nalstatistik ihre Pflicht. Das stetig dargereichte Material ist unent­ behrlich, und nichts kann ihre Leistung, ihren FleiB, die sichtende Metho­ dik, die sie ausgebildet hat, ersetzen. Schuld an dem Fehlbild, das zu­ zeiten umgeht, tragen aIle jene, die an der glatten ZahlenauBenseite hangen bleiben. Sie sehen Datenmassen nicht als Plus-und Minuskonto. Sie sind - und man verzeihe mir die Harte der Bezeichnung - Analphabeten der statistischen Lektiire. Statistik ahnelt einer fremden Sprache, vor

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allem aber Kriminalstatistik. Man kann sie ohne weiteres buchstabieren. Den Sinn muB man erst lernen und ermitteln, den die Mechanik bloBer Wortsymbole birgt. Weil diese Hintergriinde tief in fliichtige Elemente des Verbrechens reichen, daneben auch die repressive Taktik der Gesellschaft eng be­ riihren, schlen es als erster Schritt - ich hoffe, andere werden folge- niitzlich, das Bild der Zahlen mit der Welt der Wirklichkeit zu kon­ frontieren. Auch die Statistik kommt nicht ohne Exegese aus, wie ihre groBen Manner nie vergessen haben. Selbstsicherheit mag sie verlieren, Verstandlichkeit beirn ersten Blick. An Schwingungsweite, Problematik und Erkenntnistiefe kann sie nur gewinnen.

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