Es ist zwar nicht das beste Buch des Berliner Politikwissenschaftlers Herfried Münkler, aber "Kriegssplitter" enthält wieder einige mutige und bedenkenswerte Aussagen, findet Stephan Speicher. Die zentrale Frage ist, ob man Krieg nach wie vor mit Clausewitz als Fortsetzung des ehrenhaften Zweikampfs verstehen dürfe, woran allerlei Vorstellungen von Heldenmut und Fairness gebunden sind, die asymmetrische Mittel wie Drohnen verwerflich erscheinen lassen, erklärt der Rezensent. Denn andererseits sind es diese Techniken, mit deren Hilfe für industrialisierte Demokratien langfristige Konflikte einzig ausfechtbar werden, denen womöglich nicht aus dem Weg gegangen werden kann, so Speicher.