Hans Joachim Schädlichs neuer Roman "Narrenleben" legt es Judith von Sternburg nahe, dass Till Eulenspiegel uns ein falsches Bild vom Leben eines professionellen Spaßmachers überliefert hat. Die beiden Narren, um die es in Schädlichs Buch geht, unterhielten im achtzehnten Jahrhundert die Herrschaften, meist indem diese ungeniert handgreiflich werden durften, berichtet die Rezensentin. Zum Beispiel spielte man mit ihnen das Fuchsprellen, bei dem das Tier - oder eben der Narr - immer wieder mit einem Tuch in die Höhe geschleudert wurde und man versuchte, es aufzufangen, erklärt von Sternburg. Die Tiere starben meist, die Narren kamen mit Blessuren und ein paar Münzen davon, verrät die Rezensentin. Der historische Stoff ist minimalistisch aufbereitet, so von Sternburg: auf Psychologie wie Nebensätze wird weitestgehend verzichtet.