Mit großem Spaß und einigem Behagen hat Rezensent Timo Frasch dieses Buch des Journalisten Wolf Schneider gelesen, der ihn mit einigen frappanten Gedanken überraschen konnte. Zum Beispiel, dass es das große Glück ohnehin nicht gibt, oder dass Glück auch gar nicht das Wichtigste ist. Michelangelo, stützt Frasch diese Behauptung, sei auch nicht glücklich gewesen, als er sechs Jahre lang auf dem Rücken liegen musste, um die Sixtinische Kapelle zu gestalten. Doch auch wenn der Rezensent den sehr belesenen Autor eigentlich schätzt, räumt er ein, dass Wolf in diesem Band vor allem den "effektvollen Aphorismus" pflegt, große Gedankengebäude stünden ihm fern. Die Fundamentalkritik an Menschheitsdenkern wie Platon, Marx, Hegel oder Thomas Morus will Frasch nicht gelten lassen. So spöttelt Frasch zum Schluss freundlich, dass Wolf im Grunde neu und elegant formuliere, was uns schon Boxweltmeister Graciano Rocchigiani mit auf den Weg gegeben hat, wie Frasch zitiert: "Wat braucht der Mensch außer Glotze gucken, 'n bisschen bumsen, n' bisschen Anerkennung."