Einen "altersradikalen Schriftsteller" lernt Rezensent Wolfgang Matz mit Ernst Osterkamps Buch über Goethes Spätwerk kennen: Osterkamp ist Emeritus der Humboldt-Uni, dem akademischen Duktus schließt sich auch der Rezensent an, der dem Autor gerne bei den Schilderungen eines vielgestaltigen Intellektuellen und seinem späten Schaffen folgt. Die Häufung des Adjektivs "wunderlich" in den "Wanderjahren" ist ebenso Thema wie "Einsamkeit und Altersbewusstsein", für den Kritiker ein besonders herausragendes Kapitel. Für Matz ein großer Gewinn, dass der Literaturwissenschaftler anhand des alten Goethe zeigt, wie große Literatur auch für die heutige Zeit eine wichtige Bedeutung haben kann.