In "Nachts ist es dunkel in Teheran" schildert Shida Bazyar den Ort zwischen zwei Heimaten, den Ort der Hybriden, jener Familien für deren Erfahrungen wir das Wort "Migrationshintergrund" benutzen. Dieser dritte Ort ist der Rezensentin Bahareh Ebrahimi nicht unbekannt. Umso bemerkenswerter, dass es Bazyar offensichtlich gelingt, die Kritikerin mit ihrem authentischen Debütroman über eine iranische Familie zu überzeugen. Vier Generationen dieser Familie kommen hier zu Wort, repräsentiert von vier Erzählern mit jeweils eigener Stimme und eigenem Ton, die mal poetisch, mal politisch, vor allem aber ehrlich ihre Geschichten von der Islamischen Revolution bis zur Gegenwart erzählen, so Ebrahimi. Das Prinzip scheint zu überzeugen. Zwar hält sich die Rezensentin nicht mit überschwänglichen Lobeshymnen auf, doch das umfassende Resümee, das sie dem Roman widmet, spricht Bände.