Auch in ihrem neuen Roman "Bungalow" erzählt Helene Hegemann wieder von einem verwahrlosten Jugendlichen aus der prekären Mittelschicht, in diesem Fall die Tochter einer alkoholkranken Schizophrenen, schreibt Rezensent Boris Pofalla: Während die Mutter nach außen hin Normalität zu bewahren versuche, in den eigenen vier Wänden aber mit Armut und Selbstmordgedanken kämpfe und immer wieder Pläne äußere, ihre Tochter umzubringen, sehne Erzählerin Charlie sich nach der Souveränität, die die Bewohner des Bungalows nebenan ausstrahlen, und schleiche sich in ihr Leben ein. Laut Pofalla lässt Hegemann den Leser über weite Strecken im Dunkeln tappen, welche Ereignisse wirklich stattfinden und in welchem Zeitraum sie geschehen, dafür seien die Schilderungen so drastisch und sprachlich so originell, dass sie einen wirklich erschüttern können und die fehlende Stringenz eindeutig wettmachen, findet der beeindruckte Rezensent.