Mit ihrer "dokumentarischen Collage" "Die Totengräber" wollten Rüdiger Barth und Hauke Friederichs laut Rezensent Rudolf Walther ohne verfälschende Kommentare von Nachgeborenen das Drama entfalten, das sich zwischen den Politikern Franz von Papen (Zentrum), Kurt von Schleicher (parteilos), Adolf Hitler (NSDAP) und ihrem Schiedsrichter Paul von Hindenburg abspielte und Hitler letztlich an die Macht führte. Die chronologische Anordnung von Tagebuchausschnitten, Briefen und Akten alleine erkläre aber noch keine Zusammenhänge, bemängelt Walther. Obwohl detailreich, findet der Rezensent die Quellen, aus denen sie schöpfen, außerdem zu großen Teilen unseriös, unpassend gefühlig oder einseitig. So mischen sich laut Walther Berichte aus Goebbels-Tagebüchern mit Ansichten der Klatschkolumnistin Bella Fromm, die ihm zu viele abseitige Kommentare enthalten. Eine erhellende Dokumentation stellt der Rezensent sich offensichtlich anders vor.