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Frahm, Thomas. Bodenproben - Frühe Gedichte. Unverlag, 2020.

Thomas Frahm

Bodenproben

Frühe Gedichte
  • Unverlag
  • 2020
  • Gebunden
  • 108 Seiten
  • ISBN 9783929634761

Als die ersten dieser Gedichte entstanden, begann der Siegeszug des PC. Das Internet wurde zum Kommunikations- und Informationsmedium schlechthin. Mit diesen virtuellen Räumen, aber auch den ins riesige vergrößerten Aufnahmen von Bodenproben mit dem Elektronenmikroskop, die der Autor im Studium sah, verlor der übliche 1 : 1-Maßstab der Wahrnehmung seine Verbindlichkeit. Dies war der Initialschock, auf den der Autor in vielen seiner Gedichte reagierte. Doch wollte er sich auf Dauer nicht mit einer bloß analytischen Lyrik zufriedengeben und kämpfte sich durch zu Sprechgesängen wie dem folgenden: Das Abendläuten nach getaner Arbeit, bei uns nach getaner Ruhe, nach erschnüffelten Veilchen, Trüffelfunden, Beeren und Hölzern nahe der Wurzel,

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wenn die Erde der Sonne das ihre zurückgibt als Schweiß und die Maulwürfe zitternd den Einbruch der Nacht erwarten. Wir haben immer die Erde als Körper gelesen. Jetzt lesen wir unsere Körper als Erde. Was wir schon spürten: Die Liebe versteckt sich als Duft in wässrigem Milieu. Gelesen, gekeltert, auf Flaschen gezogen, schläft sie mit flachem Atem, bis unsre Arbeit getan ist, sie tief Luft holt nach getaner Ruhe, und Gestern und Heute sich ins Morgen verlängern, rot wie der Herbst im Weinberg.

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