Ilma Rakusa erkennt in Pier Paolo Pasolinis frühen "Gedichte an Casarsa" eine Liebeserklärung an das Heimatdorf und an die Mutter und sieht trotz des mitunter hymnisch-schwärmerischen Tons im friaulischen Dialekt ein wirksames Mittel gegen einen "postromantisch-epigonalen Sound". Schön findet die Rezensentin, dass in diesen Band ebenso die Gedichte aus der "Suite Furlana" aus den vierziger Jahren Eingang gefunden haben wie ihre Neuschreibung aus den siebziger Jahren unter dem Titel "Die bessere Jugend", so dass sie die Neu- und Umschreibungen in der vorliegenden zweisprachigen Ausgabe nachvollziehen kann. Dazu gesellt sich noch der Zyklus "Dunckler Enthusiasmo" von 1973-74, der sehr direkt die italienischen Verhältnisse anspricht, an denen sich allerdings Pasolinis "lebenslängliche Utopie" einer besseren Welt ablesen lassen, wie Rakusa betont. Die Entscheidung von Christian Filips, den friaulischen Dialekt mal in ein Hofmannsthal?sches Hochdeutsch, mal in einen ans Mittelhochdeutsch angelehntes Deutsch zu übertragen, findet die Rezensentin gewagt und es ist in ihren Augen auch nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss. Trotzdem findet sie die deutsche Fassung reizvoll und lässt sie zumindest vorläufig gerne gelten.