Ganz außerordentlich charmiert zeigt sich der Rezensent Martin Halter von diesen Erinnerungen der Autorin Sybille Bedford. Ja, er macht keinen Hehl daraus, dass ihm der Ton, der Stil, das ganze Buch sogar noch etwas besser gefallen hat als die Romane von Bedford, in denen, was hier mit Absicht über Stock und Stein springt, etwas "geglättet" vorgestellt wird. Kommentierfreudig schildert Bedford hier das Aufwachsen als von der meist mit Amouren befassten Mutter zum Vater ins Dorf Feldkirch abgeschobenes Kind. Weitere Stationen sind London, Italien und Südfrankreich. Ums Boheme-Leben geht es und um die finsteren politischen Zeiten auch. Bedford lasse, staunt Halter, einerseits wenig aus, bleibe andererseits doch in mancher Hinsicht sehr "diskret". Dies findet er ebenso gut wie die Tatsache, dass Bedford in diesem Buch immerzu mit sich selbst im Dialog bleibt, mit kommentierenden Interjektionen, ganz nach "Art lauten Denkens".