Über das literarisch überhöhte Westberlin der achtziger Jahre eine "ganz normale Liebesgeschichte" zu schreiben, das muss man sich als Autor erstmal trauen, findet Rezensentin Nina Apin. Unspektakulär, aber mit viel Wortwitz erzähle Till Raether in seinem Roman von Barbara und Achim, die für einen Job aus dem Rheinland nach Zehlendorf ziehen und sich dort voneinander entfremden. Wie Raether dieses ganz normale Westberlin abseits der Kreuzberger Szene zeige, klein und etwas langweilig, imponiert der Rezensentin - vom "Käseglockenleben im Schatten der Mauer" spricht sie. Auch mit dem Agententhriller-Einschlag am Ende des Romans, als Achim mit seiner Affäre, deren Schwester in der DDR politisch aktiv ist, einen Fehler begeht, hat Apin Spaß, überhaupt mit dem ganzen Roman, scheint es: eine Lektüre so "süffig wie eine Berliner Weiße mit Schuss", schließt sie.