Es gebe keinen passenderen Ort für dieses schöne Buch als die limitierte Reihe der "Anderen Bibliothek" des Eichborn-Verlags, schwärmt Susanne Ostwald, deren nummerierte Ausgaben bibliophile Sammlerherzen höher schlagen lassen ließen. Zumal es sich, wie in diesem Fall des von Philipp Blom verfassten Buches, um eine Kulturgeschichte des Sammelns handelt. Blom streift durch die Geschichte und sammelt die Geschichten von Sammlern, die naturgemäß exzentrisch und verrückt waren. Seine Sammlung setzt erst mit der Neuzeit ein, erklärt Ostwald, als das Sammeln zur privaten Leidenschaft wurde; vorher war es eine Domäne der Kirchen und Fürsten, die anhäuften, was kostbar erschien. Ab der Renaissance aber interessierte man sich plötzlich brennend für alles, was möglichst fremd und wunderlich schien, die Entdeckung neuer Kontinente heizte Phantasie, Wissensdurst und Tatendrang an. Sammeln half aber auch, weiß Ostwald, die neue, immer unübersichtlicher werdende Welt zu ordnen. Das Schöne an Bloms gelehrtem Streifzug durch die Kulturgeschichte sei jedoch sein eigener Hang zum Sammeln, meint Ostwald, und zwar von Anekdoten, die er höchst lebendig erzähle.