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Schmidtchen, Gerhard. Die Dummheit der Informationsgesellschaft - Sozialpsychologie der Orientierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2013.

Gerhard Schmidtchen

Die Dummheit der Informationsgesellschaft

Sozialpsychologie der Orientierung
  • VS Verlag für Sozialwissenschaften
  • 2013
  • Taschenbuch
  • 308 Seiten
  • ISBN 9783322932662

Unsere Epoche kennt Humanität und Entsetzen, höchste Intelligenz und organisierte Verblödung. Alles erwächst aus den Orientierungssystemen der Menschen und ihrer Gesellschaft. Dies ist das Motiv für die Analyse, wie die Orientierungen der Menschen sich aufbaut und welche Unterstützung oder Behinderungen sie durch die Institutionen erfährt. Um sich orientieren zu können, fabrizieren Menschen eine Landkarte ihrer sozialen Welt im eigenen Kopf. Ihr Maßstab ist Sympathie, Nähe und Ferne. Ausgehend von diesen Einblicken in die psychische Werkstatt der Orientierung wird dargelegt, wie sich der Einzelne in der modernen Welt zu Recht findet, und wo er scheitert. Zu den überraschenden Befunden der Untersuchung zählt: Wir urteilen ästhetisch, wenn wir

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nichts wissen; in unseren Erklärungen und Ursachenzuschreibungen lauern Gefahrenpotenziale; mit besserer Information wächst die Anbivalenz, auch Entscheidungsunfähigkeit; die Gewalt als Beispiel für einen falschen Zusammenhang von Geist und Organisation. Dummheit erwächst der Informationsgesellschaft aus der Erwartung, der Markt neuer Techniken der Kommunikation verbürge allseitige Transparenz, Aufklärung und Humanität. Keine Technik führt automatisch eine bessere Welt herbei. Buchdruck und Bibelübersetzung haben Auschwitz nicht verhindert. Wenn Institutionen sich nicht modernisieren und ihren Aufklärungsauftrag vergessen, senken sie das Niveau der in der Gesellschaft verfügbaren Intelligenz, Wissen wird nicht genutzt. Zonen der Dummheit entstehen paradoxerweise auch in einer Welt intelligenter Technik. Das Buch bietet ein sozialpsychologisches Panorama unserer Zeit, der Orientierungsprobleme in der Gesellschaft, Politik und Religion. Es schließt mit einer kulturgeschichtlichen Betrachtung: Unter dem Schock neuer Entdeckungen und Orientierungslasten wird die Person auf sich selbst zurückgeworfen. Darin gleicht die Gegenwart der Renaissance.

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