Abgesehen von dem ganzen männlich-rituellen Geschnarre (die Jungs rufen ständig "Eisern!", bevor sie in die Schneeballschlacht ziehen) findet Katharina Döbler Erich Kästners berühmtestes Jugendbuch noch immer ganz großartig. Wenn auch 1933 erschienen, habe das Buch die Zeiten umstandslos überdauert, befindet Döbler, Krieg und Nachkrieg, die antiautoritäre Bewegung ebenso wie Fernsehen und Internet. Denn immer noch gebe es die "hässlichen Grunderfahrung der Kindheit" - das Verlassenwerden, die Verzweiflung und die Sehnsucht nach Anerkennung -, gegen die Kästner das unerschütterliche "Bollwerk der Freundschaft" baut, rühmt Döbler.