Für statistische Zwecke und um bestmögliche Funktionalität zu bieten, speichert diese Website Cookies auf Ihrem Gerät. Das Speichern von Cookies kann in den Browser-Einstellungen deaktiviert werden. Wenn Sie die Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.

Cookie akzeptieren
Achleitner, Wilhelm / Missalla, Heinrich et al. Katholizismus und Erster Weltkrieg - Forschungen und ausgewählte Quellentexte. Books on Demand, 2021.

Wilhelm Achleitner / Heinrich Missalla / Thomas Ruster

Katholizismus und Erster Weltkrieg

Forschungen und ausgewählte Quellentexte
  • Books on Demand
  • 2021
  • Taschenbuch
  • 580 Seiten
  • ISBN 9783753428055
Herausgeber: Peter Bürger

Am Vorabend des Ersten Weltkrieges ist der Katholizismus in Deutschland mit seinem Lieblingsthema beschäftigt: mit sich selbst. Die Moraltheologen haben ihre Lehren längst der Machtdoktrin des preußisch dominierten Kaiserreiches angeglichen. Als Wilhelm II. zu den Waffen ruft, übernehmen die Oberhirten bedenkenlos die staatliche Behauptung, es handele sich um eine gerechte Verteidigung gegen Angreifer. Viele kriegstheologische Beiträge der Bischöfe wirken heute wie bösartige Karikaturen auf das Christentum, verfasst von Feinden der Kirche. Die Bergpredigt Jesu wird 1914-1918 zensiert. Katholische Stimmen verschweigen oder leugnen die deutschen Massaker in Belgien, beteiligen sich an Voten für eine aggressive Eroberungspolitik, übernehmen die blutige Parole vom "Siegfrieden" und huldigen bis zum bitteren

Mehr Weniger
Ende dem Kriegskaiser. Friedensurkunden des Papstes werden hingegen in Bistumsblättern unterschlagen. Übrig bleibt ein bankrottes Kirchentum, das in den Augen vieler Menschen den Anspruch verspielt hat, Hüterin der Moral zu sein. Zu durchgreifenden Lernprozessen kommt es nicht. Der vorliegenden Sammelband enthält Studien der Theologen Wilhelm Achleitner (Österreich), Heinrich Missalla (1926-2018) und Thomas Ruster. Der Quellenteil umfasst die bislang umfangreichste Edition von Hirtenworten der Jahre 1914-1918, den berüchtigten Traktat "Der Krieg im Lichte des Evangeliums" von M. Faulhaber, Kriegsbetrachtungen von Jesuiten und Texte aus der Zeitschrift "Hochland". Das gründliche Studium des Ersten Weltkrieges ist Voraussetzung für ein Verständnis des erneuten kirchlichen Versagens 1939-1945 und führt schließlich zum Nachdenken über die Militarisierung der Politik heute. Der jüngste Vorwurf der "Nationalkirchlichkeit" kann nur widerlegt werden, wenn der freiheitsliebende und zu Recht reformbereite Katholizismus des deutschen Sprachraums in der Friedensfrage treuester Verbündeter des Bischofs von Rom wird. Daran entscheidet sich der synodale Prozess. (Kirche & Weltkrieg - Band 4)

in Kürze