Rezensent Dirk Lüddecke beschwert sich erst am Schluss, dass einige wichtige Frauen in dieser weiblichen Philosophiegeschichte fehlen - vor allem Christine de Pizan. Das findet er rätselhaft. Ansonsten aber ist er des Lobes voll. Ihn beeindruckt, dass "über Fach- und Kulturkreise" hinausgeschaut und auch weniger bekannte Frauen berücksichtigt wurden. Und er macht sogar eine kritische Bemerkung zu all jenen, die solche Sammelbände, in denen zudem nur Frauen schreiben dürften, für überflüssig halten; sie sollten sich noch einmal all jene Bücher ansehen, in der die Geschichte etwa der Philosophie nur unter Männern abgehandelt würden. Der kritische Kritiker meint, man bewege sich hier nun mal in einem Paradox, da der Vernunft, um die es beim Philosophieren ginge, das Geschlecht der Philosophierenden tatsächlich herzlich egal sei. Alles in allem findet er, sei dies "ein richtig gut lesbarer" Beitrag. Nach der Beschwerde - siehe oben - übt er "Nachsicht" mit den Herausgeberinnen, eine Tugend, die er als vorläufig noch notwendige auch von anderen einfordert. Gerät sein Ton da nicht doch ein wenig gönnerhaft?