Als "U-Boote" werden jene Menschen bezeichnet, die bei anderen untertauchen müssen, da ihr Leben bedroht ist, klärt Rezensent Michael Schrott auf. Naturgemäß gibt es über diese Schicksale, von Ausnahmen wie dem Tagebuch der Anne Frank abgesehen, kaum Aufzeichnungen, fährt der Kritiker fort, der die Rechercheleistung der Historikerin Brigitte Ungar-Klein umso mehr lobt. Zunächst im Bekanntenkreis recherchierend, suchte die Autorin Kontakt zu Zeitzeugen, durchforstete Archivbestände und beleuchtete für ihre Dissertation die Schicksale der untergetauchten Wiener Juden ebenso wie diejenigen ihrer Helfer. So erfährt Schrott hier vom Überlebenskampf auf engstem Raum, Angst, Motivation der Helfer und dem jahrzehntelangen Warten auf Entschädigung.