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Tran, Daniel. Juan Rulfo "Pedro Páramo" und Ricardo Piglia "Respiración artificial" zwischen Revolutions- und Diktatorenroman. Lateinamerikanische Gewalt. GRIN Verlag, 2017.

Daniel Tran

Juan Rulfo "Pedro Páramo" und Ricardo Piglia "Respiración artificial" zwischen Revolutions- und Diktatorenroman. Lateinamerikanische Gewalt

  • GRIN Verlag
  • 2017
  • Taschenbuch
  • 104 Seiten
  • ISBN 9783668536159

Magisterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1.3, Universität Trier (Fachbereich II), Veranstaltung: Lateinamerikanische Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit werden zwei unterschiedliche Autoren der lateinamerikanischen Literatur hinsichtlich ihrer verschiedenen kulturellen Herkünfte sowie Gattungen in Anbetracht des gemeinsamen lateinamerikanischen Phänomens, die Gewalt - la violencia, miteinander verglichen. Die dieser Arbeit zugrundeliegenden Werke sind für die argentinische Literatur "Respiración artificial" von Ricardo Piglia und für die mexikanische Literatur "Pedro Páramo" von Juan Rulfo. Am 3. August 1492 stachen die drei Karavellen Santa María, Pinta und Niña in See, um unter spanischer Krone Ländereien zu entdecken. Doch wie uns die Geschichte zeigte, blieb es nicht

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bei diesen Entdeckungsfahrten. Sie entpuppten sich bald als Eroberungsfahrten, die eine conquista des gesamten lateinamerikanischen Kontinents beabsichtigten. Ein Blick auf die lateinamerikanische Geschichte weckt den Anschein, als ginge die Gewalt seit jeher mit dieser einher. Bereits mit dem Eintreffen der ersten spanischen conquistadores in Lateinamerika gelang die Gewalt auf den neu entdeckten Kontinent. Wurde die Macht auf Seiten der conquistadores erst einmal etabliert, musste sie natürlich auch gewahrt werden, sei es durch verschiedenste Repressalien oder schlichtweg durch Gewaltanwendung gegen die indigene Bevölkerung, die indios . Nachdem eine politische Stabilität in den jeweilig eroberten lateinamerikanischen Ländern erreicht wurde, zogen sich die conquistadores allmählich zurück und überließen die neugewonnenen Kolonien sich selbst. Nach unzähligen Unabhängigkeitskriegen gegen das Mutterland errangen diese ehemaligen Kolonien ihre Unabhängigkeit und wurden fortan von diversen Heeresführern, politischen Machthabern oder Diktatoren, den caudillos, regiert. Natürlich wurden jene zum Teil gewaltsamen Herrscher vom Volk mittels politischer Putsche oder Revolutionen gestürzt, doch immer wieder gelangen neue caudillos an die Spitze lateinamerikanischer Staaten, was sich bis in die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts beobachten lässt. Die ¿auffällige Affinität der lateinamerikanischen Länder zum caudillismö (Wehr, 2005) lässt sich nur mit Schlagworten wie ¿postkoloniale Krisen, die Erblasten der Unabhängigkeitskriege, der Großgrundbesitz, die Armut, der Rassismus und das Kazikentum ¿ (ebd.) erklären. Demzufolge war Lateinamerika ein politisches Pulverfass, das immer wieder zu explodieren drohte und somit auch die Möglichkeit schuf, dass sich die Gewalt auf diesem Kontinent verbreiten konnte.

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