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Tischer, Karsten. Kafkas Kolonialismuskritik am Beispiel der Erzählung ¿Ein Bericht für eine Akademie¿. GRIN Verlag, 2010.

Karsten Tischer

Kafkas Kolonialismuskritik am Beispiel der Erzählung ¿Ein Bericht für eine Akademie¿

  • GRIN Verlag
  • 2010
  • Taschenbuch
  • 48 Seiten
  • ISBN 9783640777662

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: "Was ist der Affe für den Menschen?"2 fragt Zarathustra. "Ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham."3 Im Falle des Schimpansen Rotpeter ist er beides. Normalerweise erfreut er sein Publikum auf der Bühne des Varietés, doch plötzlich gibt man ihm die Möglichkeit sein wahres Können zu beweisen. Er soll berichten. Wie wurde der Affe zum Menschen? Darauf weiß er keine Antwort, doch er kann erklären, wie der Mensch zum Affen wurde. Als Franz Kafka im April 1917 seine Erzählung Ein Bericht für eine Akademie schreibt, tobt gerade der Erste Weltkrieg. Der ,Übermensch' war dabei sich selbst zu vernichten. Jahrzehnte zuvor feierte man noch den Sieg der Wissenschaft über die Religion und den eigenen Aufstieg zum Gott. Alles war jetzt möglich - auch das Schlimmste. Mit Hilfe ,wissenschaftlicher' Theorien legitimierte man die

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,Verdrängung' fremder Völker. Die Barmherzigkeit hatte man abgelegt, denn für den Übermenschen ist "Mitleid die letzte Sünde"4. Ein Opfer dieser Ausbreitung ist Rotpeter, ein Affe aus Afrika. Er ist die Personifizierung des ,Schwarzen Mannes', der die scheinbar zivilisierte Menschheit anklagt und ihr das eigene "Affentum" (322) vor Augen hält. Es soll im Folgenden geklärt werden, wie es von dem Ideal der Aufklärung - der Freiheit und Gleichheit der Menschen - zur Ausrottung ganzer Völker kommen konnte. Dazu bedarf es eines knappen historischen Überblickes, der diesen Sinneswandel versucht zu ergründen. Diesem folgt der Bericht Rotpeters, der den Eurozentrismus jener Zeit umkehrt und eine vergessene Perspektive auf den Kolonialismus eröffnet: den Blick der Anderen.

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