Da hat sich Peter Wapnewski im Fach vergriffen - nicht die erwartete philologisch geprüfte Nacherzählung des Versepos' von Hartmann von Aue hat er sich zum Rezensieren mit nach Hause genommen, sondern ein Kinderbuch! - und am Ende ist er ganz gerührt. Dass sich der Stoff von Iwein Löwenritter aus des Artus Tafelrunde so frisch und frei als Märchen für die Neffen erzählen lässt, hätte sich Wapnewski nicht träumen lassen. Zwar kann er die Bedeutungsverschiebungen zwischen Mittel- und Neuhochdeutsch nicht ganz so leichtfertig übergehen wie die Autorin das macht. Doch, das sieht der Rezensent schnell ein, Felcitias Hoppe geht es auch nicht um historische Genauigkeit, sondern um ein Panoroma mit Rittern, Pferden, Drachen und Wundern, um die Erfüllung von Kinderwünschen eben. Und dagegen kann Wapnewski nun gar nichts einwenden. Erst recht nicht, wenn die Autorin derart behutsam mit den jungen Zuhörern umgeht und finstere Kruditäten "humanisiert". Bleibt dem Rezensenten noch zu fragen, wie die Neffen die Geschichte fanden, und ein Extralob für die Ausstattung des Bandes mit Leinenbindung und Farbtafeln von Michael Sowa auszurufen.