Rezensent Christoph Bartmann ist begeistert von Ralph Dutlis "eindrucksvoller Mandelstam-Biografie", die er als "Krönung" der von Dutli herausgegebenen Werkausgabe des Dichters feiert. Dank Dutlis Leistung "als Übersetzer und Biograf", lobt Bartmann, habe das deutsche Publikum nun "den denkbar besten Zugang" zu Mandelstams epochalem Werk. Das Buch, so erfährt man vom Rezensenten, bietet außerdem nicht allein die Geschichte von Leben und Werk des 1891 in Warschau geborenen und 1938 im Archipel Gulag an Entkräftung gestorbenen Dichters, der unter anderem Mitbegründer der "akmeistischen" Bewegung war, einer Art "Konter-Avantgarde", wie der Rezensent sie nennt, und von der Mandelstam selbst, wie man erfährt, einmal sagte, sie sei vor allem "Sehnsucht nach Weltkultur". Ralph Dutli hat darüber hinaus, berichtet Bartmann, am Ende seiner Biografie auch "Stimmen von Dichtern über Mandelstam" gesammelt, unter denen die "vielleicht bemerkenswerteste" für den Rezensent diejenige Pier Paolo Pasolinis war: "Leichtfüßig, klug, geistreich, elegant, ja sogar exquisit, fröhlich, sinnlich, immer verliebt, redlich, hellsichtig und glücklich, selbst noch im Dunkel seiner Nervenkrankheit und des politischen Schreckens, jugendlich, ja fast jungenhaft, bizarr und kultiviert, treu und erfinderisch, lächelnd und geduldsam, hat uns Mandelstam eine der glücklichsten Dichtungen des Jahrhunderts geschenkt."