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Mann, Heinrich. Sieben Jahre - Chronik der Gedanken und Vorgänge Essays. S. Fischer Verlag, 1994.

Heinrich Mann

Sieben Jahre

Chronik der Gedanken und Vorgänge Essays
  • S. Fischer Verlag
  • 1994
  • Taschenbuch
  • 746 Seiten
  • ISBN 9783596116577

Wie bei den drei vorausgegangenen Essay-Bänden im Rahmen der Heinrich-Mann- Studienausgabe gilt auch für diesen Band >Sieben Jahre. Chronik der Gedanken und Vorgänge< das Prinzip, daß alle Beiträge in der ursprünglichen, vom Autor konzipierten Zusammenstellung vorgelegt werden. Im Gesamtwerk Heinrich Manns nehmen seine Aufsätze, Artikel, Essays, politischen Kommentare, Redetexte einen wichtigen Platz ein. Er äußert sich dazu in seinem Erinnerungsbuch >Ein Zeitalter wird besichtigt<: »Jeder ein Ausbruch des gequälten Gewissens. [...] In der Republik machte ich meine Warnungen dringend und stark. Das freie Wort war nunmehr von der Verfassung gewährleistet; Grenzen setzten ihm die Inserenten der Zeitungen. Aber wieviel gerade mir erlaubt war, der Beweis ist

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auf das Furchtbarste erbracht, daß es nichts helfen konnte. In Ländern mit willkürlicher Machtverteilung ist die Presse eine Scheinmacht. Sie blendet die Augen, ohne sie wüßte man mehr. So las man Artikel wie meine. Unerschütterlich dahinter stand der Börsenbericht - und das Drohendste blieb ungedruckt, die geheimen Machenschaften der Wirtschafts-Talleyrands. [...] Oft genug erging ich mich ironisch, um mir und den Lesern einen guten Sonntag zu verschaffen. Denn man begehrte mich bei festlichen Gelegenheiten: schon ein Zeichen, daß niemand daran dachte, in der Woche mein Wort zu befolgen. Wer ernst sein will unter so aussichtslosen Umständen, muß aufflammen, aber kurz.« Über die 1929 erschienene Originalausgabe von >Sieben Jahre<, gemeint sind die Jahre 1921 bis 1928, hieß es in dem Literaturblatt der damals tonangebenden >Frankfurter Zeitung<: »Ihr politisches Kernstück sind die fünfzig Seiten über die >Tragödie von 1923<, die Tragödie der Inflation. Der idealistische Glaube schärft den politischen Blick für wirtschaft-liche Machtzusammenhänge mehr als eine dogmatisch materialistische Geschichtsphilosophie. Niemals ist mit solcher sittlichen Leidenschaft, mit einer Sprache, die mit Nadeln sticht, mit Keulen hämmert, mit Messern schneidet, über dieses Jahr geschrieben worden.«

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