Ari Rath ist 1938 aus Wien nach Palästina geflüchtet, arbeite im Kibbuz und anschließend über dreißig Jahre als Journalist bei der Jerusalem Post, bis die liberale Zeitung von einem Investor auf einen konservativen Kurs gebracht wurde und Rath gehen musste. Rezensent Joachim Braun sieht in diesem Urgestein des israelischen Journalismus nicht nur einen "Zeitzeugen ersten Ranges", er macht in ihm auch eine Art Kronzeugen für den falschen Pfad aus, den Israel vor rund zwanzig Jahren eingeschlagen hat: In Brauns Augen wird das Land vom ultra-orthodoxen Judentum dominiert (schwer zu sagen, wie er auf diese Schnapsidee kommt). Allerdings steht selbst der regierungskritische Rath für die ihm zugedachte Rolle nicht ganz zur Verfügung, wie Rezensent Braun mit Bedauern feststellen muss, der "deutliche Antworten vermisst" und es immerhin mit Genugtuung aufnimmt, dass Rath sich häufiger in Wien aufhält.