Mit "Der Kreis" liegt der fünfte Teil von Andreas Maiers monumentalem, autobiografischem Erzählprojekt vor, verkündet Jörg Magenau erfreut. Irgendwas ist anders, stellt der Kritiker fest, denn Maier scheint noch einmal von vorn zu beginnen, lotet in Kreisbewegungen in den vier Kapiteln "Grundschule, Unterstufe, Mittelstufe, Oberstufe" sowie seine Initiationserlebnisse in Kunst, Musik, Literatur, Theater und Philosophie aus und bleibt doch der virtuose Analytiker und durchdringende Beobachter, der immer neue "überraschende" Einsichten liefert, die über das Individuelle hinausgehen, schwärmt der Rezensent. Tief beeindruckt vermerkt er, wie Maier sein kindliches Ich aus der Perspektive des erwachsenen Intellektuellen beobachtet und dabei erkenntnisreich und doch voller Nähe erzählt. Allein wie sich der Autor erstmals intensiver mit seiner Mutter beschäftigt, die sich stets in die häusliche Bibliothek zurückzog, um wie eine "Alchemistin" die "Identität von Geist und Materie" zu beweisen und dem Kind eine Gegenwelt eröffnet, versetzt den Kritiker in Entzücken. Maiers Zyklus ist "radikale Fiktionsverweigerung", der schon jetzt zum Kanon "großer" Literatur gehört, lobt Magenau.