Wenn eine Rezension mit dem Satz "Über dieses Buch lässt sich nicht wenig Gutes sagen" beginnt, dann wird sie, so viel ist sicher, auf manch Unfreundliches hinauswollen. Dies ist auch hier, in Jochen Hiebers Besprechung von Robert Menasses neuem Roman, der Fall. Das Gute verteilt er dabei gar nicht knapp: "Unterhaltsam" sei dies Buch nämlich allemal, Menasse ausweislich früherer Werke potenziell sogar "der repräsentative Autor seiner Generation". Es lässt sich, in "Don Juan de la Mancha" auch vielversprechend an, in der Schilderung einer ganzen Galerie von Frauenfiguren, mit denen der Ich-Erzähler, ein wahrer Don Juan eben, Affären hat. Was dem Roman dann das Genick bricht, oder doch fast, ist zweierlei: Die klischeegesättigte Beschreibung des Journalistendaseins des Helden zum einen, der Übersprung vom realistisch geschilderten Wien in ein seltsam surreales Paris zum anderen. Das passt nicht und das kriegt Menasse, bedauert Hieber, auch nicht passend gemacht. Obwohl der Rezensent an diesem Roman in letzter Instanz dann doch nicht so viel Gutes lässt, der hervorragende Ruf des Autors wird, beruhigt er, werde durch dies minder bedeutende Werk nicht ernsthaften Schaden nehmen.