"Leicht wie die Luft und schwer wie der Regen, flüchtig wie ein Gedanke und schmerzlich wie eine Erinnerung - so liest sich Cees Notebooms wunderbarer Roman", jubelt Rezensent Ulrich Greiner über das vor fast fünfzig Jahren entstandene Buch ("ein Lichtblick in diesem literarisch matten Frühjahr"), das jetzt in Neuübersetzung und erstmals unter seinem richtigen Titel in deutscher Sprache erscheint. "Man liest, man staunt und wird verzaubert wie von einem großen Traum", schreibt Greiner über diese "Liebesgeschichte ohne Geliebte" und "Reise ohne Ziel" und staunt, "mit welcher Grazie" dieser damals kaum erwachsene Schriftsteller über die "Abgründe des Tiefsinns und des Kitsches einfach hinwegschwebt", mit welcher "traumwandlerischen Sicherheit er vom Fantastischen ins Realistische wechselt und wieder zurück", und wie er die "Sprachmelodie ins Poetisch-Üppige treibt, um sie dann wieder lakonisch werden zu lassen". Mit Protagonist Philip ist der begeisterte Rezensent durch den Roman gereist, hat ihn mit Jacqueline in Arles tanzen, mit einem alten Mann "durch ein totes, unheimliches Land" gehen und am Ende mit einem chinesischen Mädchen nach Stockholm trampen sehen. Für den Rezensenten lebt dieser "Sehnsuchtsgesang ohne Erfüllung" aus dem Prinzip des unbewegten Bewegers, der den Tönen nachhört, "die er selbst erzeugt" hat. Dieser Roman, in dessen poetischen Szenarios Greiner mit seiner Kritik schwelgt, besitzt für unseren Rezensenten die Altersweisheit eines Kindes, "das noch nicht viel weiß, aber schon alles versteht". Auch Rüdiger Safranskis Nachwort wird als schön gelobt.