Schon lange ist die Geschichtsschreibung davon abgerückt, Julius Caesar in Kategorien der "weltgeschichtlichen Notwendigkeit" und der "historischen Größe" zu huldigen, setzt uns Rezensent Wilfried Nippel ins Bild. Doch Werner Dahlheim lässt vom Bild des historischen Helden absolut nichts übrig. Er sieht Caesar als einen völlig "auf den eigenen Ruhm fixierten" Herrscher, der die Not des Staates "dramatisch verschärft" und aus persönlichen Interessen das Land in einen Bürgerkrieg gestürzt hat. Dahlheim sieht ihn auch nicht als "großen Außenseiter", sondern als "besonders skrupellosen Vertreter" der herrschenden römischen Klasse. "Erbauung und Sinnstiftung" konnte Nippel also nicht finden, dafür aber eine "spannende Erzählung", eine souveräne Analyse und jede Menge das Lesevergnügen steigernden Sarkasmus. Schließlich zieht er noch Hermann Strasburger heran, um Dahlheim zu bescheinigen, dass er auch diejenigen nicht vergisst, die "bei den Spänen waren, als Männer, die Geschichte machten, hobelten".