Für Gisa Funck ist Andre Kubiczeks dritter Roman "Oben leuchten die Sterne" das wahre Buch über die viel beschworene "Generation Praktikum", denn die beiden Hauptfiguren, Bender und Rock, sind Studenten, die ihre Ideale längst verloren haben und sich mühsam mit Gelegenheitsjobs und mit der finanziellen Unterstützung der Eltern über Wasser halten. Als Benders Großvater stirbt, begeben sich die beiden auf eine Reise, zunächst in den Harz, dann in den Schwarzwald und schließlich in die Vergangenheit von 1953. Dieser zweite Strang, der mit der Wendung ins Historische in die Geschichte kommt und der von der Stasi-Tätigkeit des Großvaters und von den Machenschaften eines zweifelhaften Dr. Winter handelt, der einen privaten Geheimdienst unterhält, ist der Rezensentin viel zu ausführlich und mit allzu vielen Nebenfiguren und Handlungsschlingen geraten. Vielleicht hat es Kubiczek, der ohnehin zur Überspitzung und tollkühnen Übertreibung neigt, ein bisschen übertrieben, so Funck, die dennoch versichert, dass der Roman mitreißend und ungemein fesselnd ist. Ihr gefällt der "rabenschwarze Humor" des Autors, der seine studentischen Helden stets im Dunkeln tappen lässt und mit den Machenschaften Dr. Winters eine "beunruhigende Nachwirkung" seines Romans erzielt.