Als "neues Meisterwerk" annonciert Thomas E. Schmidt diesen neuen Pynchon-Roman, den er der leichteren "kalifornischen" Art unter den Romanen des großen amerikanischen Autors zurechnet. Das im wesentlichen am Muster einer Detektivgeschichte orientierte Buch sei nämlich im Gegensatz zu den großen, sublimen Werken Thomas Pynchons komödiantisch und flapsig, der Protagonist überaus klar umrissen und identifikationsfähig. Selbigen stellt der Kritiker uns als den kiffenden Privatdetektiv Larry Sportello vor, auf der Grenze zwischen dem sonnenbeschienenen und dem dunklen L.A. balancierend. Objekt der Ermittlung, im Zuge derer Sportello sich in "die große Verbrechens-, Drogen-, Entertainments- und Bewusstseinslandschaft von Los Angeles" grabe, ist Schmidt zufolge ein merkwürdiger - äh - jüdischer Nazi, der entführt wurde. Zur Freude des Kritikers gibt es auch in diesem Buch viele von den "netten Pynchon'schen Dödeln", die mit psychedelischen Drogen experimentieren. Atmosphärisch ist der Plot, wie man liest, mit Reminiszenzen an die Roaring Sixties aufgeladen, mit den Morden Charles Mansons, die ihre Unschuld beendeten, sowie Krieg, Folter und traumatisierte Veteranen. Dabei streife Pynchon alles, was auch die USA der Gegenwart ausmachen würde, wie eine "vorweggenommene Archäologie", um den Helden schließlich durch die Trugbilder seines Bewusstseins ans Licht zu führen, schreibt der Kritiker.