Parallel zum ARD-Dreiteiler "Mythos Rommel" hat der Dokumentarfilmproduzent Maurice Philip Remy nun eine "materialreiche und reichbebilderte" Biografie des "Wüstenfuchs" vorgelegt, die insbesondere der Frage nachgeht, ob Rommel tatsächlich zu den Widerstandskämpfern gegen Hitler gezählt werden kann, berichtet Rainer Blasius. Wie Blasius ausführt, hält es Remy für "wahrscheinlich", dass Rommel in die Umsturzpläne eingeweiht war, und vom Attentat auf Hitler wusste. Allerdings zitiert Remy auch Quellen, die genau das in Frage stellen, hält Blasius fest. Klar scheint für Blasius, dass Rommel im Juli 1944 über einen Separatfrieden mit den Westmächten in Frankreich oder sogar die Öffnung der gesamten Westfront nachdachte - die "Probe aufs Exempel" fand indes nicht statt, weil Rommel am 17. Juli bei einem Tieffliegerangriff schwer verwundet wurde. Klar scheint auch, dass Hitler den Genesenden drei Monate später in Herrlingen bei Ulm zum Selbstmord mit einer Zyankali-Kapsel zwang. Dass Rommel ein Mann des Widerstandes gegen Hitler war, hält Blasis trotzdem für zweifelhaft. "Ich bin nicht beteiligt am Attentat", zitiert er einen Satz Rommels, den Rommels Adjudant Hauptmann Hermann Aldinger kurz vor dessen erzwungenen Suizid protokollierte, "Ich habe in meinem ganzen Leben dem Vaterland gedient und das Beste getan."