Rezensent Jan Bürger findet, dass man Erzählbände nicht anhand der misslungenen, sondern der gelungenen Stücken beurteilen muss. So stört es ihn nicht, dass es Julian Barnes in einigen Geschichten trotz zahlreicher "schriftstellerischer Kniffe" nicht gelingt, wirkliche Figuren zu zeichnen. Stattdessen schwärmt er von den Stücken "Der Zitronentisch" und "Der Obstbaumkäfig". Im ersten kämpft ein 90-jähriger Mann mit den immer drängender werdenden Gedanken an den Tod, im zweiten kommt ein junger Mann zu der Erkenntnis, dass "angesichts des Todes" sogar die "vernünftigsten Pläne absurd" wirken. Überhaupt geht es in dem Band um das Sterben und damit um ein "Tabu". Barnes konfrontiert den Leser damit, dass "fast alles verlogen ist", was wir über das Alter denken. Dabei baut er Spannung nicht durch Gegenüberstellungen auf, sondern indem er "hochkomplexe" Charaktere entwickelt. Barnes' "Formenreichtum" und "künstlerisches Potenzial" begeistern den Kritiker so sehr, dass er den Eindruck bekommt, der Autor sei "bei Virginia Woolf in die Schule gegangen".