Für leicht zu lesen, aber nicht leicht zu verdauen hält Jörg Magenau Arnon Grünbergs Roman über das Verhältnis eines Sohnes zu seiner sterbenden Mutter. Den autobiografischen Hintergrund erkennt Magenau leicht, auch die Neigung des Autors, Grenzen zu überschreiten und seinen Themen, hier Leben, Sterben und Tod, so nahe wie möglich zu kommen. Die Geschichte von Grünbergs Mutter, die den Holocaust überlebte, empfiehlt Magenau als Hintergrundlektüre für dieses Buch. Fulminant findet er, wie der Autor seine Figuren anordnet, sodass am Ende kaum noch zu erkennen ist, wer hier wen pflegt. Überraschend sind die Volten in der Geschichte, meint Magenau. Ein menschenfreundliches, unterhaltsames Buch auch über die Erscheinungs- und Verfallsformen der Liebe, findet er. Die Fähigkeit des Autors, das Schwere mit Witz und Leichtigkeit zu nehmen und nie zu belehren, scheint Magenau bemerkenswert.