Omid Nouripour fühlt sich schon allein wegen der Gemeinsamkeiten, die ihn mit dem Mordopfer von Yassin Musharbashs Politthriller, einem muslimischen Grünenpolitiker, verbinden, dazu aufgerufen, sich zu dem Werk zu äußern. Er ist von dessen Radikalität, Aktualität und Schonungslosigkeit beeindruckt. Der Spiegel-Autor, selbst Sohn eines jordanischen Vaters und einer deutschen Mutter, schildert darin den Anschlag auf einen prominenten Politiker, der als Demokrat und Moslem sowohl im islamistischen Lager wie unter Nazis oder Islamfeinden gleichermaßen verhasst ist und einem Mordanschlag zum Opfer fällt, erklärt Nouripour. Die wichtigste Botschaft dieses Romans ist in seinen Augen, dass es "militante Radikale aller Couleur" sind, die die Demokratie gefährden. Wie scharf der Autor die bundesdeutsche Realität ins Auge fasst und soziale Brennpunkte oder die wachsende Gruppe organisierter Islamhasser in den Blick nimmt, haben den Kritiker nachhaltig beeindruckt, und er lobt diesen Roman insbesondere für die plausible Konsequenz, mit der Musharbash den scheinbaren Gegensatz zwischen Islamisten und Islamhassern auflöst.