Katja Lange-Müllers Roman "Böse Schafe" hat den Rezensenten Roman Bucheli nicht nur beeindruckt, sondern auch tief bewegt. Er sieht in dem Roman über eine etwa vierzigjährige Ostberlinerin, die 1986 nach Westberlin ausreist und einen jüngeren HIV-positiven Junkie kennen lernt, mit dem sie bis zu dessen Tod vier Jahre verbringt, einen berührenden Nachruf auf eine traurige, aber intensive Liebe, getragen von Wut und Trauer, Beschimpfung und Liebkosung, kurz: eine "Liebeserklärung, die zum Himmel schreit". Auch sprachlich hat Bucheli das Werk, für ihn ein "modernes Märchen" ohne Happy End, überzeugt. So preist er den Roman auch als eine "Liebeserklärung an die Kraft und die Magie des Wortes". Die eindringliche Geschichte um die Verbindung der beiden Außenseiter lässt nach Ansicht Buchelis einige Fragen offen, etwa ob es Liebe auf den ersten Blick war, Verzweiflung oder Überdruss am Alleinsein. Gleichwohl hat ihn das Buch derart fasziniert, dass er mit der Lektüre gleich nochmal von vorne beginnen wollte.